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C wie CV
13.09.2020

Dein Lebenslauf sind Deine Fähigkeiten

Lebensläufe werden heute zunehmend von standardisierter Software ausgelesen. Und Recruiter selektionieren verstärkt nach Fähigkeiten und Erfahrungen. Strukturieren Sie Ihren CV daher neu als Skill Sheet!

29.03.2019

Dein Lebenslauf sind Deine Fähigkeiten

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Lebensläufe werden heute zunehmend von standardisierter Software ausgelesen. Und Recruiter selektionieren verstärkt nach Fähigkeiten und Erfahrungen. Strukturieren Sie Ihren CV daher neu als Skill Sheet!

Der CV ist tot, es lebe der CV! Sorgen Sie dafür, dass er lebendig bleibt! Hier erfahren Sie, wie man neu die vier wichtigsten Abschnitte im Lebenslauf strukturiert. Bislang folgte dieser einer relativ standardisierten europäischen Form: Die einzelnen Stationen des Werdegangs wurden antichronologisch aufgelistet, die Berufslaufbahn von der Ausbildungsauswahl getrennt. Diese starre Gliederung ist nicht mehr zeitgemäss. Wenn man sie dann auch noch in einem englischen CV befolgt, ist das ungeschickt, denn angelsächsische CVs werden anders gestaltet. Aus meiner Erfahrung sind diese besser dargestellt. Lernen Sie aus den angelsächsischen Lebensläufen! Nicht unbedingt, indem Sie Ihr Geburtsdatum und das Foto weglassen, aber indem Sie künftig neu Ihre Fähigkeiten auf dem obersten Drittel des CVs anpreisen.

Die üblichen Antworten auf «Wann?», «Wo?» und «Wer?» folgen so einer neuen Einführung: Diese listet überzeugend auf, was man getan hat und was man kann. Darin steckt nun die ganze Sprengkraft Ihres CVs! Denn das ist es, was einen Lebenslauf heute zu neuem Leben erweckt! Also: Was haben Sie bisher geleistet? Was sind Ihre Fähigkeiten? Dieses «Was?» macht Ihren CV zu einem veritablen Skill Sheet oder Story Sheet. Sie fürchten, eine solche Auflistung enthielte zu viele Details? Sie denken, es sollte doch jeder vernünftige Mensch wissen, was ein Sales Manager bei der Firma XY macht und kann... Im Zweifelsfall könnte das der potentielle neue Chef ja in den Zeugnissen nachlesen...: Nein!

Schliesslich haben Sie ein Ziel, nicht wahr? Sie wollen eine neue Stelle, einen Funktionswechsel. Ihr Lebenslauf ist Ihr Schlüssel dazu. Schmieden Sie ihn also so, dass er passt!

1. Beginnen Sie mit «Was?»: Ihre Fähigkeiten und Erfahrungen
Listen Sie diese so auf, dass eine maximale Schnittmenge mit der angestrebten Stelle sichtbar wird. Gewichten Sie Ihre Skills so, dass sie sofort ins Auge stechen. Streichen Sie heraus, was Sie in Zukunft vermehrt machen möchten. Lassen Sie Aufgaben weg, die Sie nicht mehr erledigen möchten oder die nicht zum neuen Stellenprofil passen. Passen Sie Fachtermini in Ihrem CV den Ausdrücken in der Stellenausschreibung an. Jedes Unternehmen hat einen eigenen Jargon. Diesen können Sie aus dem Webauftritt des Unternehmens und der Ausschreibung herausschälen. Gehen Sie davon aus, dass Lebensläufe zunehmend von standardisierter Software ausgelesen werden. Nur wenn in Ihrem CV die richtigen Zauberwörter und Codes vorkommen, gelangen Sie ins Schloss!

2. «Wann?»: Aus- und Weiterbildung, beruflicher Werdegang
Schaffen Sie Überblick, gliedern Sie Ihren Werdegang. Personaler schauen gerne darauf, ob alle Stationen lückenlos aufeinander folgen. Bei Lücken wird nachgefragt! Dies vermeiden Sie, indem Sie bei beruflichen Tätigkeiten nicht März 2014 - September 2016 angeben. Schreiben Sie stattdessen: 2014 - 2016. Oft wird Ausbildung, Weiterbildung und Berufliches voneinander getrennt. Das sieht hübsch aus, sofern Sie eine klassische akademische Ausbildung mit Abitur/Matura, Hochschule/Studium und Eintritt in die Berufstätigkeit durchlaufen haben. Haben Sie aber berufsbegleitend studiert oder die Berufstätigkeit für Ausbildungen unterbrochen, ist eine gute Darstellung nicht einfach. Ein Leser Ihres CVs hat dann Mühe, Ihren Weg zu rekonstruieren. So schaffen Sie Klarheit: Verbinden Sie Berufliches und Ausbildungszeiten in einer antichronologischen Abfolge.

3. «Wo?»: Arbeitgeber, Branche, Arbeitsumgebung
Die meisten Bewerber geben nur den Namen des Arbeitgebers an. Achtung! Nicht jeder Recruiter kann mit dem Firmennamen automatisch einen Zusammenhang von Branche und Arbeitsumgebung erkennen. Der Name Ihres Arbeitgebers sagt meist wenig über die spezifischen Leistungen und die Produkte aus, mit denen Sie beruflich Erfahrungen gesammelt haben. Speziell bei Lebensläufen aus den Life Sciences ist dies aber ein entscheidendes Qualifikationskriterium. Beschreiben Sie also auch die Produkte- und Business-Umgebung, in welcher Sie eine entsprechende Funktion ausgeübt haben: Welches Produkte-Portfolio, welche Fertigungs- und Service-Leistungen wurden am Standort angeboten oder hergestellt? Wir bei gloor&lang nehmen uns oft noch die Zeit, ausländische Firmen und Firmenstandorte zu recherchieren, um eine Bewerbung zu selektionieren.

4. «Wer?»: Titel und Funktionen
Titel sind bloss Schall und Rauch. Vermeiden Sie im Lebenslauf hochtrabende Titel. Und falls doch, so setzen Sie diese in einen Kontext. Fügen Sie eine knappe Erklärung des Funktionsumfanges an. Das wirkt glaubwürdiger als nichtssagende Titel. Wenn Sie in einem Unternehmen verschiedene Aufgaben hatten, gliedern Sie die einzelnen Abschnitte mit den unterschiedlichen Verantwortungen. Lassen Sie nicht den Eindruck aufkommen, Sie seien ein Hansdampf in allen Gassen. Legen Sie einen roten Faden durch Ihre interne Entwicklung. Hatten Sie verschiedene Rollen beim gleichen Arbeitgeber? Dann listen Sie diese nicht als zwei getrennte Abschnitte in Ihrem CV auf. Betonen Sie vielmehr die Kontinuität beim gleichen Arbeitgeber. Sind Sie von einer leitenden Funktion in eine andere Funktionalität übergegangen? Recruiter und Personaler sind darauf geschult, allfällige Abstiege zu finden. Sie wollen herausfinden, ob Ihr Wechsel freiwillig vor sich gegangen ist. Ihre Erklärung für den Wechsel muss also stringent sein, Ihre Motivation soll glaubwürdig wirken. Vom Direktor zum Sr. Spezialist? Bei derartigen Wechseln schwächen Sie die Funktion des Direktors ab. Oder Sie beschreiben diese so, dass kein Bruch augenscheinlich wird.

5. Generelle Tipps zum Schluss
Schreiben Sie Lebensläufe in technischen oder naturwissenschaftlichen Branchen bevorzugt in englischer Sprache. Vielfach lassen sich die branchenüblichen Begriffe ohnehin nicht aussagekräftig ins Deutsche übersetzen. Vermeiden Sie auch übertriebene Anglizismen im Deutschen, indem Sie von vornherein auf Englisch setzen. Bei Bewerbungen im deutschsprachigen Raum sollten Sie Ihre Sprachkenntnisse aber an dominanter Stelle hervorheben. Auch empfehle ich, das Anschreiben in Deutsch zu halten. Gehen Sie mit Ihrem Social-Media-Profil genau gleich vor!

Der Lebenslauf ist nur tot, wenn er keine Geschichten mehr erzählt. Wagen Sie sich damit hervor!