Authentizität: Machen Sie aus Ihrem Vorstellungsgespräch ein Versprechen! – Auch auf die Mimik, Gestik und Körperhaltung kommt es bei einem Job-Interview an.
Wie kommuniziere ich authentisch und sorge dafür, dass das Gesagte auch ankommt?
Wie steuere ich meine Mimik und Gestik, damit meine Aussagen zu meiner Erscheinung passen?
Bei jeder Präsentation gilt: Nicht allein das Gesagte entscheidet. Ebenso wichtig ist, wer es sagt und wie es gesagt wird. Das gilt auch für Ihr nächstes Vorstellungsgespräch: Üben Sie sich daher in Authentizität!
Befolgen Sie dazu die folgenden 5 Tipps:
1. Dezentes Anpassen
Passen Sie Gestik, Mimik, Sprechtempo und Wortwahl Ihrem Gesprächspartner an: Im Englischen nennt sich das «Pacing»! Das bedeutet nicht, sein Gegenüber nachzumachen, sondern sich diesem anzupassen! Pacing fördert Vertrauen und bewirkt Offenheit. Bei mehreren Gesprächsteilnehmern versuchen Sie, den Entscheidungsträger zu identifizieren. Passen Sie sich ihm an, ohne die anderen zu vernachlässigen. Achtung, bemühen Sie sich nicht krampfhaft, sondern bleiben Sie dabei sich selbst!
2. Körpersprache betonen
Kontrollieren Sie Ihre Körpersprache: Die Hände liegen offen auf dem Tisch oder im Schoss, und Sie halten den Blickkontakt mit Ihrem Interviewpartner, während beide Beine ruhig auf dem Boden stehen. Sie zeigen sich entspannt, sicher, konzentriert. Bewahren Sie während des ganzen Gesprächs eine aufrechte Haltung und ziehen Sie die Schultern leicht zurück. Beugen Sie sich beim Zuhören eher nach vorne, lehnen Sie auf keinen Fall zurück! Das wirkt arrogant oder gar desinteressiert.
3. Humor zeigen
Setzen Sie einen interessierten Gesichtsausdruck auf und lächeln Sie hin und wieder. Aber bitte nicht aufgesetzt, sondern echt und freundlich. Goutieren Sie die Ausführungen Ihres Gesprächspartners ab und an mit einem bestätigenden Nicken, wobei die Mundwinkel leicht nach oben zeigen! Streuen Sie auch mal eine humorige Kurzgeschichte aus der Arbeitswelt ein – wenn sie passt und ohne sich dabei über jemanden lustig zu machen. Das zeigt, dass sie selbst unter Druck ihren Humor bewahren! So jemanden möchte jeder gerne im Team.
4. Spritzige Dialoge
Vermeiden Sie lange Monologe, selbst wenn Sie etwas gerne länger ausführen möchten. Versichern Sie sich, ob der Gesprächspartner noch interessiert zuhört. Falls nicht, so suchen sie ein rasches Ende und geben den Gesprächsball zurück. Zeigen Sie Flexibilität, indem Sie spontane Unterbrechungen und Themenwechsel zulassen. Sie mögen es nicht, unterbrochen zu werden und bringen das zum Ausdruck: Achtung, das kann rechthaberisch wirken. Wenn der Fragesteller Sie unterbricht, stoppen Sie sofort Ihre Ausführungen und konzentrieren Sie sich auf das Gefragte.
5. Stereotype vermeiden
Bereiten Sie sich gut auf das Gespräch vor, aber nicht mit fixfertigen stereotypen Antworten. Es gibt Karriereratgeber mit den 100 Knallerfragen für das Vorstellungsgespräch. Sie können zwar die Antworten auswendig lernen, doch bringt Ihnen das nichts.
Ich nenne Ihnen ein Beispiel: Man fragt nach Ihren Schwächen. Und Sie – wie aus der Pistole geschossen – antworten: Schwäche 1, Schwäche 2, Schwäche 3. Wie wirkt das auf den Fragesteller? Auswendig gelernt, genau. Also nicht authentisch.
Deshalb rate ich, dass Sie permanent an Ihrer Authentizität feilen, was soviel heisst wie: Üben, üben, üben! Vor dem Spiegel, mit dem Partner, mit Freunden. Aber auch mit spontanen Bekanntschaften, zum Beispiel an einem Apéro und auf dem Arbeitsweg.
Nutzen Sie jede spontane Begegnung, um sicherer und souveräner mit sich selbst zu werden.